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Möglichkeiten für das Geistliche Gespräch

Ein geistliches Gespräch zeichnet sich dadurch aus, dass nicht nur gesprochen, sondern auch gehört wird – intensiver als sonst aufeinander, aber auch auf die Regungen im eigenen Herzen, auf die Stille, auf den Geist Gottes, der in den Herzen spricht (vgl. Röm 8,26f.).

Dabei ist es wichtig, dass drei Dimensionen im Blick sind:

- Die äußeren Dinge: Was geschieht in der Welt, in der Kirche, um mich herum? Was sagt mir das?
- Die inneren Dinge: Was bewegt mich zu einem Thema? Welche Gedanken und Gefühle steigen in mir auf?
- Die Offenbarung – also Selbstmitteilung – Gottes: in der Heiligen Schrift, in der Tradition der Kirche. Wie bewegen mich Worte der Schrift? Was klingt in mir an, wenn ich mich bewusst in die Gegenwart Gottes stelle?

Beim Geistlichen Gespräch in der Gruppe wird jeder und jede Einzelne in diesen Dimensionen ganz unterschiedliche Erfahrungen machen. Deshalb ist es wichtig, sich in einer Haltung der Wertschätzung darüber auszutauschen und den anderen eher verstehen als überzeugen zu wollen. Der Dialog entspricht eher einer geistlichen Suche als die Debatte. Jeder Beitrag ist unverzichtbar, um zu erspüren, wie Gott die Gruppe – und im Großen die ganze Kirche führt. Es ist hilfreich, dass jeder über sich und seine Wahrnehmung spricht und nicht über allgemeine Tatsachen oder Wahrheiten. Zwischen den Beiträgen hilft Stille, um intensiv wahrzunehmen, was bei sich selbst und in der Gruppe geschieht und wie sich der Geist Gottes zeigt.

Vorschlag 1: Geistliches Gespräch in drei Runden


Die Gruppenleitung führt in die Gesprächsweise ein und skizziert kurz, um welches Thema es geht. Alle haben die Themenskizze aus dem Vorbereitungsdokument vor sich, also z. B.:

I. DIE WEGGEFÄHRTEN

In der Kirche und in der Gesellschaft gehen wir Seite an Seite auf der gleichen Straße.
Wer sind in Ihrer Teilkirche diejenigen, die „gemeinsam gehen“? Wenn gesagt wird „unsere Kirche” – wer gehört dazu? Wer bittet darum, gemeinsam zu gehen? Wer sind die Reisegefährten, auch außerhalb des kirchlichen Sprengels? Welche Personen oder Gruppen werden absichtlich oder tatsächlich außen vorgelassen?

Alle Beteiligten nehmen sich 15 min stille Zeit und lassen die Themenskizze auf sich wirken. Folgende Punkte können dabei helfen:

  • Wo bleibe ich hängen? Was bewegt mich innerlich an dieser Stelle?
  • Wenn ich meine Gedanken und Gefühle dazu Gott hinhalte – wie fühlt sich das an?



2. Schritt: Gespräch in 3 Runden

  • Erstens Anhörrunde: Jedes Mitglied der Gruppe erzählt kurz, was ihm/ihr in den 15 min gekommen ist. Leitfrage: Was bewegt mich?
  • 3-5 min Stille
  • Zweitens: Runde, in der jede Person, die das möchte, wertschätzend auf die Beiträge der anderen reagieren kann. Leitfrage: Was bewegt mich jetzt, nach dem Hören der anderen Beiträge?
  • 3-5 min Stille
  • Drittens: Runde, in der jede Person, die das möchte, Bitten, Dank und andere Anliegen im Gebet formulieren kann.
  • Am Schluss kann ein Vaterunser oder ein anderes allen bekanntes Gebet stehen.


DOKUMENTATION:

Jeder kann am Ende der 15 min Einzelbesinnung für sich festhalten, was wichtig war. Die Gruppe kann dann gemeinsam nach dem gesamten Gespräch aufschreiben, was rückgemeldet wird. Während des Gesprächs zu dokumentieren ist weniger angeraten, weil es wichtig ist, dass alle im Gespräch selbst „ganz da“ sind.

Vorschlag 2: Gespräch in der Stille


1. Schritt: Jeder in der Gruppe schaut sich in Stille die Themenskizze an (siehe Vorschlag 1).
Folgende Punkte können dabei helfen:

  • Wo bleibe ich hängen? Was bewegt mich innerlich an dieser Stelle?
  • Wenn ich meine Gedanken und Gefühle dazu Gott hinhalte – wie fühlt sich das an?

2. Schritt: Wem ein Gedanke dazu kommt, formuliert diesen. Das Gespräch beginnt also mit dem ersten Beitrag. Danach ist mindestens so lange Stille, wie die Person gesprochen hat. Dann teilt die nächste Person den anderen mit, was ihr gekommen ist.

Das Gespräch kann zu Ende gehen, indem keine weiteren Beiträge mehr kommen, spätestens aber zu einer zuvor vereinbarten Zeit. Richtwert kann etwa 1 Stunde sein. Zum Abschluss kann ein Vaterunser oder ein anderes, allen bekanntes Gebet gesprochen werden.


DOKUMENTATION:

Jeder/jede kann den Gedanken, den er/sie formuliert, auch kurz notieren. Nach dem Gespräch in der Stille wird zusammengetragen und darüber entschieden, was rückgemeldet wird.